„Woraus ist das? – Ist das Leder?“ Es ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen, aus welchem Material diese beiden Körbchen sind. Was glaubst du, was ich hier verwendet habe? Ich helfe dir: Es musste zuerst leer gemacht werden und der Prinz hat mir dabei geholfen. Na? Schon eine Ahnung? Nein? Dann musst du weiterlesen.
Es war ein Experiment, das ich schon seit langem mal ausprobieren wollte. Ich habe vor einiger Zeit gesehen, dass man Karton so behandeln kann, dass er wie Leder aussieht und sich auch so anfühlt. Nur hat mich das nicht so überzeugt… also habe ich es mal mit Tetrapak versucht… Und es hat fürs Erste ganz gut funktioniert. Schaut mal!
meine Recherche
immer wieder haben kreative Menschen versucht, ein Lederimitat aus Papier oder Karton herzustellen, indem die Oberfläche mit einem Gemisch aus Wasser und Glycerin besprüht wird. Das Mischverhältnis variiert von 1:10 (1 Teil Glycerin, 10 Teile Wasser) bis zu 1:4. Ich habe mich für eine Mischung von 1:6 entschieden.
Man füllt das Gemisch in eine Sprühflasche und sprüht es auf die Oberfläche des Kartons. – Wie schon erwähnt, habe ich Tetrapaks verwendet. Dazu wird das Tetrapak aufgeschnitten und die Beschichtung abgezogen (all das habe ich ja schon oft mal beschrieben zuletzt beim Teehaus hier klicken)
Glycerin bekommt man in der Apotheke in kleinen dunklen Glasflaschen. Für dieses DIY braucht man nicht viel, man kann also das kleinste Gebinde nehmen. Die Mischmenge, die am Bild zu sehen ist, habe ich ziemlich aufgebraucht.
Dann sprüht man die Mischung auf die Kartonseite auf und lässt sie trocknen. Diesen Vorgang habe ich 6 mal wiederholt. Auch hier gehen die Angaben im Netz auseinander. Einige besprühen die Oberfläche bis zu 10 mal, aber das ist Geschmacksache. Wichtig ist nur, alles nicht zu nass zu machen, dass sich der Karton nicht wölbt oder ganz ablöst.
Die Rückseite
Wenn die Kartons mehrfach besprüht und getrocknet sind, kann man die Alubeschichtung (also die Innenseite des Tetrapak) bearbeiten. Manche Tetrapak haben ebenfalls einen beschichteten Karton auf der Innenseite, aber bei vielen gibt es noch die Alubeschichtung. Diese wird, wenn sie warm wird, klebrig. Ich habe ja schon mal vor einiger Zeit Stoff auf das Alu aufgebügelt. Wie das genau geht, kannst du hier nachlesen.
Stoff oder Papier
Ich habe in diesem Fall keinen Stoff, sondern Reispapier verwendet, das klappt auch sehr gut!
Wenn du es so wie ich machen möchtest, dann nähst du mal zwei Tetrapaks an der Längsseite zusammen. Natürlich kannst du die Stücke auch mit Heisskleber oder Superkleber zusammen kleben, nur passen Nähte besser zur Lederoptik. Ich habe sogar eine Doppelnaht gemacht.
Danach schneidest du die Stücke so zu, wie man das bei Papierschachteln macht. Am besten siehst du das auf dem Bild. Danach nähst du die Kanten zusammen.
Um die Lederoptik noch mehr hervorzuheben, kannst du auf den Karton Schuhcreme oder gefärbtes Möbelwachs vorsichtig auftragen. Versuche dabei nicht zu wischen, sondern eher zu tupfen, sonst wuzelst du oberflächlich kleine Papierstücke wieder ab.
Labels
Ich habe kleine, übriggebliebene Stücke so zugeschnitten, dass sie wie Etiketten aussehen, die oft an Lederstücken dranhängen. Die Schrift habe aufgestempelt und die „Naht“ habe ich mit einem Fineliner gemacht.
Abschliessend habe ich ganz vorsichtig noch die Kanten der Körbe ein wenig mit dem Wachs bearbeitet, um einen Used-Effekt zu erzielen.
Dann habe ich noch ein kleines Loch gestanzt und das Etikett mit einem Papierdraht befestigt.
Noch ein kleiner Tipp…
da das falsche Leder sich wirklich wie Leder benimmt, also sehr weich wird, verliert es etwas an Körper. Daher ist es besser, die Seitenteile etwas höher zu machen, damit es stabil stehen kann.
Für den ersten Versuch, bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Ich würde mich nur das nächste Mal eher an Taschen wagen oder Einbände, weil sich das Material dafür besser eignet. Was würdest du machen?
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Dort gibt es auch regelmässig Ideen zum Nachbasteln. Oder du blätterst mal auch das Weltverschönerin-Buch hier!
Viel Spass beim Weltverschönern
Monica
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