SCHÖNDENKERIN 1

„Wir wollen die Welt ein bißchen schöner zurücklassen, als wir sie vorgefunden haben“

Ich kann mich noch gut an meine Kinderzimmertüre erinnern in unserem Reihenhaus, am Stadtrand von Wien. Auf die hatte ich einen Zettel geklebt, auf dem geschrieben stand: „Wir wollen die Welt ein bißchen besser zurücklassen, als wir sie vorgefunden haben“. Ich war damals bei den Pfadfindern, wahrscheinlich hatte ich den Satz dort aufgeschnappt. Ende der siebziger Jahre fand ich nichts schlecht in oder an meiner Kindheit, aber ich hatte schon damals so ein Gefühl, dass die Menschheit unserem Planten nicht besonders gut tut. Ich erkannte auch früh, dass sich Menschen untereinander nicht guttaten, zwar in keinem vergleichbaren Maß, wie die Grauslichkeiten heute stattfinden, aber es war schon zu spüren.

Vielleicht war es meine Erziehung, vielleicht ist es auch Charaktersache, in mir wuchs die Einstellung, dass wir hier auf dieser schönen blauen Kugel nur zu Gast sind. – Wie Gäste verhält sich die Mehrheit der fast 8 Milliarden anwesenden Menschen aber nicht. Ja, auch ich muss mich an der Nase nehmen und feststellen, dass mir das Weltverbessern ordentlich entglitten ist. Aber ich bin immer noch dran und versuche meinen kleinen Mikrokosmos liebevoll zu behandeln und mit allen Ressourcen vorsichtig umzugehen. Das bedeutet aber ebenso, auf das Betrachten von Grauslichkeiten zu verzichten. Ich mag keine schlechten Nachrichten mehr lesen, wenn ich sie nicht ändern kann. Ich will nichts mehr von überheblichen sogenannten Staatsmännern hören, die unter dem Vorwand zum Wohle aller zu arbeiten, sich dem (eigenen) Profit verschrieben haben. Es tut mir nicht gut. Ich werde immer den schwächeren, die auf der Strecke bleiben, helfen und wenn wir irgendwann alle auf die Barrikaden klettern, weil das Fass übergelaufen ist, dann bin ich dabei (wenn ich noch kann).

Vor einiger Zeit ist mir der Satz an meiner Kinderzimmertüre wieder eingefallen und ich wusste, was ich tun muss: Dinge ändern, die ich ändern kann! Hier ist Schluss mit Neid und Angst. Ich möchte Dinge schöner machen, die Welt bunter und das Leben freier. Jetzt gehts ums Weltverschönern und ich freue mich, wenn ihr dabei seid! Es wird uns allen guttun!

By |2018-10-23T00:01:37+00:00Oktober 16th, 2018|Denken|0 Comments

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